Großes bewirken ⇔ Alinnia ♦ Konzept
Caring Company - Gesundheit als Führungsaufgabe
Was ist mit Herrn oder Frau Führungskraft los? Egal, wie die Symptome sind - fehleranfällig, reizbar, verschlossen, öfter krank, weniger zuverlässig... irgendetwas stimmt nicht. Das ist nicht gut. Nicht gut für den Menschen, nicht gut für den Arbeitgeber.
Wer schnell reagiert und der Führungskraft / dem wertvollen Mitarbeiter einen Coach zur Seite stellt, kann nur gewinnen.
Auszug aus einem Interview zum Thema
„Arbeitgeber in Zeiten von Stress und Burnout“
im Rahmen einer Studie der CAU Kiel
…
Interviewer: Stress-Prävention ist das eine, aber was tun, wenn der Stress schon da ist?
Stephanie Rieckhof: Ein sehr wirkungsvolles Werkzeug, das für jede Betriebsgröße wirtschaftlich ist, ist das "verordnete Coaching". Hier wird von vorgesetzten Führungskräften erkannt, dass Führungskräfte untergeordneter Ebenen anhaltende Überlastungs- und Stress-Symptome zeigen. Daraufhin wird der betreffenden Führungskraft ein Coach an die Seite gestellt. Es heißt "verordnet", weil die Führungskraft sich weder selbst für ein Coaching entschieden, noch sich den Coach ausgesucht hat.
Interviewer: Wo bleibt da die Freiwilligkeit? Der Klient muss doch wollen...
Stephanie Rieckhof: Es gilt, den unfreiwilligen Klienten in der ersten Sitzung für das Coaching zu gewinnen. Ihn davon zu überzeugen, dass ein Coaching vor allem für ihn persönlich von Nutzen ist und erst in zweiter Linie für seinen Arbeitgeber - und obendrein ein Ausdruck von Wertschätzung seitens der Firmenleitung.
So wird bereits im Laufe der ersten Sitzung ein hohes Maß an Freiwilligkeit entwickelt und der Klient beginnt sich zu öffnen.
Interviewer: Der Vorteil für die Firmenleitung ist…
Stephanie Rieckhof: Der ultimative Gewinn dieser Vorgehensweise ist, dass zahlreiche Führungskräfte, die sich erst im ersten Drittel eines Burnout- oder Frustrations-Prozesses befinden, so rechtzeitig aufgefangen werden können, dass es nicht zum Burnout oder zur inneren Kündigung kommt. So können lange Ausfallzeiten und ihre Folgen und Kosten verhindert werden.
Zusatznutzen ist natürlich, dass alle Kollegen im Umfeld der Führungskraft, die "Opfer" seiner Symptome waren, zugleich entlastet werden und sich keine Abwärtsspirale in ganzen Teams oder Abteilungen entwickelt oder fortsetzt.
Interviewer: Nochmal zur Freiwilligkeit. Die kann sich doch nur entwickeln, wenn die Einsicht da ist, dass es ein Problem gibt und die Bereitschaft, dieses mit Ihnen zu besprechen?
Stephanie Rieckhof: Es ist in der Tat eine ganz besondere Aufgabe, sein Gegenüber für ein sinnbringendes Coaching zu gewinnen. Nicht selten fordert der unfreiwillige Klient seinen Coach heraus. Mal durch intensives Schweigen, sehr oft aber dadurch, dass er ihn auf die Probe stellt. Ich bin überwiegend auf Führungsebenen in der Wirtschaft aktiv und erlebe zumeist, dass mein Gegenüber mir freundlich aber bestimmt deutlich machen will, dass ich von seinen Aufgaben und Problemen im Grunde nichts verstehe. Es liegt dann bei mir, mich zu profilieren. Oft geht es im ersten Gesprächsteil ausschließlich um fachliche und organisatorische Aspekte, anhand derer ich zeigen kann (und muss), dass ich seine Berufswelt kenne und verstehe.
Interviewer: Und wenn der „unfreiwillige Klient“ nicht will?
Stephanie Rieckhof: Es ist ein besonderes Spannungsverhältnis: Zum einen weiß er, dass er das Coaching nicht einfach ablehnen kann, ist es doch von seinen Vorgesetzten angeordnet. Er muss sich also mit mir beschäftigen. Zum anderen weiß ich, dass mein Coaching ihm nur etwas bringen kann, wenn er mich persönlich und fachlich akzeptiert. Ich habe also fast ein „Vorstellungsgespräch“, in dem ich ihn von mir und dem, was ich kann zu überzeugen suche, damit er mich und meine Fähigkeiten für sich nutzt.
Da der unfreiwillige Klient meistens tatsächlich Themen hat, die ihn belasten und sich auf seine Stimmung und ggf. Leistung auswirken, möchte er im zweiten Schritt davon überzeugt werden, dass er mir vertrauen kann. Sobald er ein gutes Gefühl hat, beginnt er zu erzählen und ich beginne meine Arbeit als Coach.
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